In der Stille der Nacht

Wenn ich spät in der Nacht, nachdem ich meine liebsten Lieder in der Küche gespielt und gesungen habe, vor das Haus gehe, um den Sternenhimmel zu sehen, dann ist es unglaublich still. Eine Stille, und mit ihr auch ein Friede, liegt auf der Welt, wie ich sie nicht kenne. Kein Auto von der Schnellstrasse, kein Flugzeug am Himmel, nichts, nur Stille.

Und wenn ich dann zum Wald hinüberschaue, dann kommen mir alte Gedichtzeilen in den Sinn: «Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen, Städt und Felder, es schläft die ganze Welt.» von Paul Gerhardt.
Oder: «Wie ist die Welt so stille, und in der Dämmerung Hülle, so traulich und so hold, gleich einer stillen Kammer, wo ihr des Tages Jammer, verschlafen und vergessen sollt.» von Matthias Claudius. Und sein Mondgesang endet dann auch so tröstlich: «Und lass uns ruhig schlafen, und unsern kranken Nachbar auch.»

Oder der Polo kommt mir in den Sinn, und seine Zeilen aus einem Lied: «Lö mir üs nid la lähme, vo Mächt, wo d`nid chaisch zähme!»

Alles ist so ungewiss, auch die Zahlen, die wir hören und lesen. Und ja, sie macht auch Angst, diese Ungewissheit. Aber eigentlich war die Ungewissheit, vor dem was auf uns zukommt, bereits vor diesem Virus da. Und auch die Angst kennen wir – aber sie war noch nie ein guter Ratgeber. Die Vorsicht, die schon. Und sicher ist eh nur, dass wir alle irgendeinmal sterben.

Ich bin froh, in einem Land zu leben, wo der Bundesrat einen Superjob macht. Und ich denke an die Menschen in den Pflegeberufen, die gewissenhaft, einfühlsam, engagiert und professionell, und manchmal bis zur Erschöpfung, arbeiten.

Zum Schluss zu einem Lied, das ich erst kürzlich fertig geschrieben habe, es endet so: «Ir Wyti vom Himmu, am Ändi vor Wäut, u der Himmu ob üs, u d`Stärne es Zäut.»

Dir, wo das hie läset: Lueget guet zue nech, u blibet gsung.
U aui angere o.